Die Bestandsanalyse zeigt, wie die Wärmeversorgung in Herzberg aktuell aussieht. Dafür wurden Stadtstruktur, Gebäude, Heizsysteme, Energieverbrauch und Emissionen untersucht.
Stadt und Gebäude
- Herzberg hat rund 12.000 Gebäude, davon knapp 4.800 Gebäude mit Heizbedarf.
- 60 % der beheizten Gebäude sind Wohnhäuser, etwa 36 % entfallen auf Gewerbe, Handel und Dienstleistungen.
- Rund 70 % der Wohnhäuser wurden vor 1979 gebaut – viele davon sind energetisch sanierungsbedürftig.
- Der historische Stadtkern steht unter Denkmalschutz. Das schützt das Stadtbild, bringt aber Einschränkungen bei energetischen Sanierungen und beim Ausbau erneuerbarer Energien wie Photovoltaik mit sich.
- Fast die Hälfte aller Wohngebäude ist vor 1949 errichtet.

Heizsysteme und Energieträger
- Etwa 82 % der Wohngebäude werden noch mit fossilen Energien beheizt: über 40 % mit Erdgas, rund 38 % mit Heizöl.
- Wärmepumpen sind bisher selten (ca. 5 % der Gebäude).
- Fernwärme versorgt aktuell nur etwa 1 % der Gebäude, vor allem größere Wohnblöcke in der Kernstadt – dadurch sind jedoch deutlich mehr Haushalte und Menschen angeschlossen, als es die Zahl der Gebäude vermuten lässt.
- Viele Heizungen sind sehr alt: fast zwei Drittel der Anlagen sind älter als 20 Jahre – ein baldiger Austausch steht an.

Versorgungsnetze
- Das Erdgasnetz ist 77 km lang und versorgt über 1.100 Hausanschlüsse, allerdings nicht alle Ortsteile.
- Das Fernwärmenetz ist etwa 5 km lang und beliefert derzeit 42 Gebäude.

Energieverbrauch und Emissionen
- Der jährliche Endenergieverbrauch im Wärmesektor beträgt rund 155 Gigawattstunden (GWh).
- Davon entfallen über 50 % auf Wohngebäude.
- Durch die starke Nutzung von Gas und Öl entstehen jährlich mehrere zehntausend Tonnen CO₂-Emissionen.

Herzberg ist heute noch stark von Öl und Gas abhängig. Viele Gebäude sind alt und haben einen hohen Energieverbrauch. Gleichzeitig gibt es erste Strukturen wie Fernwärme und erneuerbare Ansätze, die künftig ausgebaut werden können.
