Wärmewendestrategie – Der Fahrplan für Herzberg 

Die Wärmewendestrategie beschreibt, wie Herzberg seine Wärmeversorgung Schritt für Schritt klimafreundlich machen kann. Sie fasst Maßnahmen zusammen, legt Prioritäten fest und benennt Verantwortlichkeiten. 

1. Zukunft des Gasnetzes 

  • Das Gasnetz verliert langfristig an Bedeutung. 
  • Biomethan kann nur in kleinem Umfang eine Rolle spielen. 
  • Ein großflächiger Ersatz von Erdgas durch „grüne Gase“ ist nicht realistisch, da Kosten hoch und Mengen begrenzt sind. 
  • Gasnetze werden daher schrittweise zurückgebaut oder auf einzelne, unvermeidbare Anwendungen reduziert. 
  • ⚠️ Wann und wie Gasnetze stillgelegt werden, ist derzeit unklar. Eine gesetzliche Grundlage dafür fehlt bislang. Daher bleibt die Zukunft der Gasinfrastruktur zum Teil offen und hängt von politischen Entscheidungen ab. 

2. Ausbau von Wärmenetzen 

  • Wärmenetze sind der zentrale Baustein für eine klimaneutrale Wärmeversorgung in Herzberg. 
  • Sie sollen vorrangig in den Fokusgebieten ausgebaut werden. 
  • Biogasanlagen, Abwärme und Großwärmepumpen können künftig in die Netze einspeisen. 
  • Voraussetzung: Es braucht Investoren/Netzbetreiber, die den Ausbau finanzieren und langfristig betreiben. 

3. Dezentrale Lösungen 

  • Dort, wo Wärmenetze nicht wirtschaftlich sind, setzen Gebäude auf Wärmepumpen, Biomasse oder Solarthermie
  • Dafür braucht es Beratungsangebote, Förderung und einen Ausbau erneuerbarer Energien zur Stromversorgung. 

4. Übergeordnete Maßnahmen 

Damit die Wärmewende gelingt, sind begleitende Schritte nötig: 

  • Projektmanagement & Controlling: Die Stadt koordiniert den Prozess, überprüft Fortschritte und passt die Strategie an. 
  • Regelmäßiger Austausch mit Nachbarkommunen: Zusammenarbeit erhöht Effizienz und Versorgungssicherheit. 
  • Kooperation mit Energieberatern und Handwerkern: Bürger brauchen Unterstützung bei Entscheidungen und Umsetzung. 
  • Vorbildrolle der Kommune: Öffentliche Gebäude sollen frühzeitig umgestellt werden. 
  • Ausbau von Solarenergie: Auch die Bürgerenergiegenossenschaft sollte eingebunden werden. 

5. Maßnahmen in Quartieren 

  • Für jedes Fokusgebiet wurden Steckbriefe erstellt mit: 
  • Umsetzungsschritte 
  • geschätzten Investitionskosten, 
  • Zeitplan (ab 2030 bzw. 2035), 
  • verantwortlichen Akteuren (z. B. Kommune, Netzbetreiber, Unternehmen). 
  • So gibt es klare Handlungsschritte für den Ausbau von Netzen oder dezentralen Lösungen. 

Fazit: 
 
Die Wärmewendestrategie für Herzberg setzt auf einen Mix aus zentralen Wärmenetzen in der Kernstadt und dezentralen Lösungen in den Ortsteilen. Gas spielt kaum noch eine Rolle. Entscheidend ist, dass die Stadt die Umsetzung aktiv begleitet, Investoren findet und Bürger frühzeitig einbindet.